Im Londoner Wembleystadion findet das Finale der Champions League statt

Champions League Finale in Wembley - 25.000 Tickets für jedes Team

Stand: 10.05.2024 08:32 Uhr

Borussia Dortmund hat das Endspiel der Champions League in Wembley erreicht. Dem Klub stehen für seine Fans 25.000 Karten zu - und die werden teuer. Streit gibt es um die Kartenverteilung beim Finale der Europa League.

Die Verteilung der Karten sorgt seit Jahren für Unmut. In diesem Jahr ist der Anteil für die Fans der teilnehmenden Klubs in der Champions League zumindest höher als zuvor - mit Blick auf das Endspiel der Europa League gibt es aber Diskussionen.

Champions League: Mehr Karten für die Teams - aber es wird teuer

Das Finale der Champions League mit Borussia Dortmund und Real Madrid findet am 1. Juni in Wembley statt, 86.000 Plätze gibt es hier. Jedes Team bekommt 25.000 Karten für seine Fans, die 50.000 Tickets entsprechen also 58 Prozent der Plätze - 2022 in Paris waren es 53 Prozent, 2023 in Istanbul 56 Prozent. 10.000 Karten gehen in einen öffentlichen Verkauf, ein Anteil von 26.600 Karten verbleibt bei der UEFA.

Anteil Tickets Finalteilnehmer (Quelle: UEFA)
Turnier 2022 2023 2024
Champions League 53% 56% 58%
Europa League 50% 48% 50%
Conference League 40% 56% 66%

Die Preise: Für viele Fans wird es hoch dreistellig

Wenn Fans überhaupt die Möglichkeit bekommen, eine Karte kaufen zu können, kann es teuer werden. Die billigste Kategorie steht nur wenigen Anhängern zur Verfügung, danach geht es tief in den dreistelligen Bereich.

Ticketpreise UEFA-Endspiele (in Euro)
Wettbewerb Kat. 4 Kat. 3 Kat. 2 Kat. 1
Champions League* 70 187 502 712
Europa League 40 65 100 150
Conference League 25 45 85 125
Frauen-CL 15 20 25 45

*umgerechnet von britischen Pfund in Euro. Zudem gibt es noch eine Premium-Kategorie (nicht VIP), bei der Plätze an der Mittellinie mehr als das Vierfache von Kategorie 1 kosten: 3.390 Euro.

Das Finale der Champions League war zuletzt Streitpunkt in Sachen Kartenverteilung. Hier ist die Nachfrage der Fans besonders hoch, aber auch die der Partner, Sponsoren, Medien und Funktionäre. Vor dem Finale in Paris 2022 kritisierte Liverpools Trainer Jürgen Klopp die Kartenvergabe der UEFA: "Nur 20.000 für uns und die (Real Madrid, d. Red.) bekommen auch 20.000?" Mit Blick auf die Gesamtkapazität des Stadions von 75.000 fügte der Trainer des FC Liverpool die Frage an: "Wo sind diese Karten?"

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin erinnerte Klopp später daran, dass das Kontingent für die Sponsoren und Partner zu einem großen Teil bei den Menschen lande, die die Gehälter der Spieler und Trainer finanzieren.

Streit um die Europa League: Nur 50 Prozent der Karten für Fans der Teilnehmer

Aktuell gibt es mehr Diskussionen um das Finale der Europa League, bei dem Bayer Leverkusen auf Atalanta Bergamo aus Italien trifft. 48.000 Menschen passen in das Aviva Stadium in Dublin. Hier soll am 22. Mai das Endspiel stattfinden. Die UEFA gab bekannt, das die beiden Finalteilnehmer jeweils 12.000 Karten für ihre Fans bekommen werden. Weitere 12.000 gehen in einen generellen öffentlichen Vorverkauf, nochmal 12.000 verbleiben bei der UEFA - beispielsweise für Sponsoren, Medien, Partner und Funktionäre.

Das Aviva Stadium in Dublin ist der Austragungsort des Endspiels der Europa League

Das Aviva Stadium in Dublin ist der Austragungsort des Endspiels der Europa League

Das europäische Fanbündnis Football Supporters Europe (FSE) zeigte sich in einer Stellungnahme vom 11. April "ernsthaft besorgt" darüber, dass nur 50 Prozent der Gesamtkapazität des Stadions den Fans der beiden teilnehmenden Teams zur Verfügung gestellt werden.

Fanbündnis fordert höhere Zuteilung an Karten für Fans der beiden Klubs

"FSE fordert die UEFA und die lokalen Organisatoren auf, diese Zuteilungen zu erhöhen", hieß es. Gefordert werden von FSE mindestens zwei Drittel der Karten für die Fans der beiden Klubs, die mitspielen. Die UEFA ist allerdings nicht alleinverantwortlich.

Neben der UEFA haben auch die örtlichen Sicherheitsbehörden ein Mitspracherecht bei der Zuteilung und bei Maßnahmen zur Trennung von Fangruppen. Darauf wies die UEFA am 12. April in einer Antwort auf eine Anfrage der Sportschau hin. Es habe "ausführliche Gespräche mit den örtlichen Behörden" gegeben, bei denen "die organisatorischen Abläufe sowie die vorgesehenen Zugangswege der Fans zu ihren jeweiligen Blöcken" besprochen worden seien. Das Ergebnis daraus: Maximal je 12.000 Tickets gehen an die beiden Klubs im Finale. Bewegung in der Sache gibt es nach Informationen der Sportschau bislang nicht.

2022 in Sevilla gab es für die Fans von Eintracht Frankfurt und der Glasgow Rangers ebenfalls nur 50 Prozent der Karten, jeweils 10.000 waren es. Frankfurts damaliger Präsident Peter Fischer schimpfte über ein "Micky-Maus-Stadion".

Leverkusens Fans bekommen in Dublin die unattraktivere Stadionseite

Leverkusens Fans haben nach Angaben des Klubs von der UEFA die Nordseite des Stadions zugeteilt bekommen. Dort befindet sich hinter dem Tor nur ein kleinerer Rang. Auf der anderen Seite werden die Fans aus Bergamo eine dreistöckige Tribüne haben.

Die Zuteilung erfolgt aus verschiedenen Gründen, beispielsweise aus der Frage heraus, wo die jeweiligen Fans ihre Treffpunkte vor dem Spiel haben. Am generellen Anspruch von 12.000 Karten ändert die Platzierung im Stadion nichts.

Conference League: Großer Teil für die Fans, aber ein kleines Stadion

Beim Finale der Conference League erfüllt die UEFA die Forderung, dass zwei Drittel der Karten an die Fans der teilnehmenden Teams gehen. Am 29. Mai findet das Endspiel im Agia-Sofia-Stadion in Athen statt. Hier passen 27.100 Fans hinein, diesmal bekommen die teilnehmenden Fans mit je 9.000 Karten deutlich mehr als zuletzt.

Das Agia-Sofia-Stadion in Athen, Schauplatz des Endspiels der Conference League

Das Agia-Sofia-Stadion in Athen, Schauplatz des Endspiels der Conference League

Bei der Conference League gab es in den vergangenen Jahren ein anderes Problem: Die UEFA wählte meist kleine Stadien. Denn die Einführung der Conference League zur Saison 2021/22 bot die Chance, auch kleineren Verbänden die Ausrichtung von europäischen Endspielen zu ermöglichen. Doch im Finale spielen meist große Klubs mit großem Anhang mit.

2022 fand das erste Endspiel in Tirana in Albanien statt, nur 4.000 Karten gab es für die beiden Teilnehmer in dem Stadion mit 20.000 Plätzen. AS Rom und Feyenoord Rotterdam brachten jedoch jeweils eine große Anhängerschaft mit. Ebenfalls nur knapp 20.000 Menschen passten 2023 beim Finale in das Stadion Eden in Prag - für die Fans von West Ham United und AC Florenz waren nur jeweils nur 5.000 Tickets vorgesehen.

Champions League der Frauen: Stadion in Bilbao ausverkauft

Das Finale in der Champions League der Frauen findet in Bilbao im Estadio de San Mames statt. Mehr als 50.000 Plätze gibt es dort - das Stadion ist bereits ausverkauft, teilt die UEFA mit.

Das Finale ist eine der letzten Corona-Folgen im Fußball: Es war Teil einer Einigung, nachdem die UEFA Bilbao die Austragung von Spielen der Männer-EM 2021 entzogen hatte, weil ihr die Corona-Vorgaben im Baskenland zu streng waren. Die Spiele fanden in Sevilla statt.

Stadion San Mames in Bilbao