Haaland und Van Dijk

Endspurt in Top-Ligen Meisterrennen in Europa - von packend bis fast schon durch

Stand: 26.02.2024 22:57 Uhr

Wie die Fußball-Bundesliga biegen auch die europäischen Top-Ligen in das letzte Saisondrittel ein. Wo ist es sehr spannend? Wo ist im Titelrennen schon eine Vorentscheidung gefallen? Ein Überblick.

England: Dreikampf bis zum Schluss?

Im vergangenen Jahr um diese Zeit war es ein Zweikampf in der englischen Top-Liga. Der FC Arsenal lag damals fünf Punkte vor Manchester City, das die Londoner am Ende noch abfing und den dritten Titel in Folge holte. Manchester United rangierte am 26. Spieltag der vergangenen Spielzeit 14 Punkte dahinter quasi abgeschlagen auf Rang drei.

In dieser Saison scheint es ein hoch spannender Dreikampf zu werden. Das Führungstrio mit dem FC Liverpool, Manchester City und dem FC Arsenal (jeweils einen Punkt voneinander getrennt) spielt stabil seit Jahresanfang. Jürgen Klopps Liverpooler haben zuletzt drei Siege eingefahren, Arsenal sechs, und City ist gar seit elf Spielen ungeschlagen - bei neun Siegen.

Verlieren verboten heißt es also für jeden der drei, wenn es am Ende zur englischen Fußball-Meisterschaft reichen soll.

Spanien: Real mit Polster auf die Zielgerade

Erst eine Niederlage in 26 Saisonspielen: Real Madrid geht mit einem recht komfortablen Vorsprung von sechs Punkten in die entscheidende Phase der Meisterschaft. Im FC Girona hat sich in Spanien ein ganz neuer Spitzenklub entwickelt, der in der Hinrunde lange Zeit die Liga auch anführte.

Artem Dovbyk

Er schoss Girona in den Titelkampf: Artem Dovbyk (bereits 14 Saisontore).

Doch zuletzt ließ der Klub aus dem Nordosten Federn. Zwei Niederlagen und ein Remis in Folge und prompt zogen die "Königlichen" davon. Am Montag (26.2.2024) ging es mit einem glatten Heimsieg gegen Rayo Vallecano immerhin in die Erfolgsspur zurück. Bleibt also der FC Barcelona als gefährlichster Jäger? Barca zeigte sich nach einer insgesamt wenig meisterlichen Saison in den jüngsten Wochen von den Ergebnissen erfolgreicher - vier Siege, ein Remis.

Italien: Inter nicht zu stoppen

Inter Mailand ist das Maß aller Dinge in der Serie A. In diesem Jahr hat die Mannschaft von Trainer Simone Inzaghi alle Partien in Meisterschaft und Pokal gewonnen, und sogar auch im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Atletico Madrid vorgelegt (1:0).

Sollte auch das Nachholspiel am Mittwoch (28.02.2024) gegen den Fünften Atalanta Bergamo einen Dreier für Real bringen, wäre der Vorsprung auf Verfolger Juventus Turin auf zwölf Punkte angewachsen. Ein Polster, das sich Inter wohl nicht mehr nehmen ließe und dann nach drei Jahren den Scudetto wieder nach Mailand holen würde.

Frankreich: Paris Saint-Germain

Wie Real Madrid und Inter Mailand hat auch Paris Saint-Germain erst ein Meisterschaftsspiel in dieser Saison verloren. Auf elf Punkte ist der Vorsprung gegenüber dem Zweiten angewachsen. Das ist Stade Brest, das große Überraschungsteam in der Ligue 1, das sich erstmals überhaupt für die Champions League qualifizieren könnte.

Der Meistertitel geht aber wohl wieder in die Hauptstadt. Es wäre der sechste der vergangenen sieben Jahre für den mit Katar-Milliarden finanzierten Abo-Meister aus Paris.

Türkei: Kopf-an-Kopf-Rennen in der Süperlig

In der türkischen Süperlig könnte es spannender kaum sein, denn Meister Galatasaray und Pokalsieger Fenerbahce, die dominierendenTeams der vergangenen Jahre, liefern sich wieder ein ungemein spannendes Rennen um die Meisterschaft.

Elf Spieltage vor Schluss liegt "Gala" (72) mit zwei Punkten vor Rivale Fenerbahce (70 Punkte). Verrückt: Zu Platz drei, derzeit Trabzonspor, klafft eine Lücke von 24 Punkten. Das zeigt die Ausgeglichenheit der türkischen Liga, abgesehen vom Spitzenduo. Der Tabellensiebte, Basaksehir, hat nur acht Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, der von Konyaspor belegt wird.

Portugal: Hochspannung in der Primeira Liga

In Portugal wird die Meistertrophäe wohl wieder in der Hauptstadt landen. Ebenso wie in der Türkei liefern sich auch im Südwesten des Kontinents zwei Klubs ein enges Duell. Derzeit liegt wieder Benfica mit zwei Zählern vorne, aber auch nur, weil Widersacher Sporting am vergangenen Wochenende bei Abstiegskandidat Rio Ave patzte und nur ein Remis erreichte.

Roger Schmidt

Angespannter Blick an der Seitenlinie von Benfica Lissabon: Trainer Roger Schmidt

Allerdings hat Sporting noch ein Nachholspiel in der Hinterhand und könnte mit einem Sieg an Benfica vorbeiziehen. Das Nachsehen hat wohl wieder der FC Porto, der Meister von 2020 und 2022, der aktuell schon neun Punkte hinter Roger Schmidts Benfica zurückliegt.

Niederlande: PSV Eindhoven meisterlich

Noch gar kein Spiel verloren in dieser Saison hat in den Niederlanden die PSV Eindhoven. Von 69 möglichen Punkten holte das Team vom früheren BVB-Coach Peter Bosz 65 Punkte. Das riecht nach der Meisterschaft, auf die man in Eindhoven auch immerhin schon sechs Jahre wartet.

In der vergangenen Saison trug Feyenoord den Titel davon, diesmal liegen die Rotterdamer immerhin schon zehn Punkte zurück - bei noch elf Spieltagen. Dritter ist Twente Enschede mit 18 Zählern Rückstand auf PSV.